Erfahrungsbericht und Umbau Westfalia Mosaik Aufstelldach

Veröffentlicht von busjesus am

Ein Aufstelldach bietet enorme Vorteile, da die Höhe des Autos nur geringfügig erweitert wird und man immer noch unter 2 m Gesamthöhe kommen kann. Zudem hat man im Innenraum Stehhöhe, was das Kochen und Leben im Auto verbessert. Zudem sind dann insgesamt 4 Schlafmöglichkeiten gegeben (oben 2, unten 2)

Das frisch eingebaute Dach

Den Umbau hab ich Folgens gegliedert:

  • Dachauswahl
  • Vorbereitungen
  • Dachmontage
  • Bettkonstruktion
  • Zeltmontage

Dachauswahl

Es gibt für den T3 verschiedene Aufstelldächer. Mir Geläufige sind von Carthago, Reimo und Westfalia. Es gibt noch die australische bzw. britischen Modelle, die sich zur Seite aufklappen, die sind hier aber schwer zu kriegen. Ein Pilzdach ist auch interessant, allerdings finde ich, dass ein Aufstelldach bei ähnlichem Aufwand mehr Vorteile bietet.

Das Aufstelldach von Westfalia mit der dazugehörigen Gepäckwanne und nicht mit dem Spoiler fand ich am attraktivsten. Es gibt ähnlich aussehende Nachbauten bei zum Beispiel Spaceroofs und bei Kamper Projekt neu für ca. 2500 Euro.

Vorbereitungen

Mein Dach habe ich gebraucht gekauft, das aber zum Teil schon restauriert war, das heißt, das Dach wurde neu lackiert, das Material im Innenraum wurde entfernt und die Metallteile wurden verzinkt.

Das Dach habe ich erneut lackiert. Dazu wurde ein 2K Bootslack in weiß genommen. Das Lackieren mit der Rolle hat sehr gut funktionier. Die Innenseite habe ich mit Sprühkleber versehen und dann den Himmel aus Velours aufgeklebt und die entsprechende Aussparung ausgeschnitten.

Dabei sollte man den Stoff grob zuschneiden und sich von der Mitte nach außen arbeiten.

Für den Dacheinbau gibt es eine super Anleitung, die ich hier nochmal mit allen anderen hilfreichen Dokumenten zur Verfügung stelle. Eine Anleitung die mir auch geholfen hat ist die von tour de world.

Anleitungen und Broschüren

Ähnliche Anleitung für ein Carthago-Dach

Die wichtigste ist wohl diese:

Für den Dachausschnitt wird ein Rahmen benötigt, der dann später an die Karosserie genietet wird.

Das Dachscharnier benötigt ein Gegenblech, das an die Karosserie genietet wird. Dieses abgewinkelte Blech wird mit 3 Muttern oder Gewinden versehen, da die Scharniere hier befestigt werden. Dieses Blech kann man selber anfertigen, wozu sich eine Biegevorrichtung empfiehlt oder eben kaufen bspw. hier bei westagon.com.

Zudem sollte man sich vor dem Einbau eine Schablone organisieren, die man sich teilweise ausleihen kann (hier bspw.). Ich habe für die Bohrungen in der Originaldachhaut Ausschnitte aus dem Spenderdach gehabt, die durch die Wölbung perfekt passen und sich so auflegen lassen. Für den Dachausschnitt habe ich den gekauften Rahmen als Schablone genommen und mich an Bilder orientiert. Das Bild der Schablone ist eine original Schablone von den Wesftaliawerken und bei westagon.com ausleihbar oder in Papierform bestellbar.

Außerdem sollte überprüft werden, ob alle schrauben, Scheiben, Muttern, Mutterabdeckungen und Blechteile vorhanden sind. Gerade bei den Schrauben ist auf die Länge zu achten, da sie sonst das Scharnier blockieren können. Alle Dichtungen sind ebenso erneuert worden.

Dachmontage

Zuerst habe ich anhand der Schablonen aus dem Spender Dach die Bohrungen für die

Scharniere und die Gepäckwanne übernommen. Dann habe ich den Dachausschnitt mit einer Stichsäge ausgesägt. Dazu sollte das Blech mit Kreppband abgeklebt werden, sodass die Stichsäge den Lack nicht zerkratzt. Ein Blech-Knabber habe ich anfangs hierfür verwendet, allerdings war ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden, das die Rundungen nicht so gut wurden. Der Knabber verbiegt auch die Schnittkante im Blech etwas. Für die Rundungen kann man ein tailliertes Sägeblatt verwenden.

Das Loch.

Anschließend wurden alle blanken Metallstellen mit Brantho-Korrux nitrofest lackiert. Nachfolgend wurde der Rahmen für den Dachausschnitt eingenietet und mit Sikaflex eingeklebt. Dazu müssen wiederum Löcher in die Karosserie gebohrt werden, die auch versiegelt werden sollten. Im Dachholm bildet sich auch Kondenswasser, was dann leichtes Spiel hat und zu Rost führt.

Die Gepäckwanne wurde als erstes montiert, dabei ist darauf zu achten, dass die Schrauben abgedichtet werden, da sonst Wasser in den Innenraum gelangen kann. Dazu habe ich alle Schrauben mit Sikaflex eingeschmiert. Nach einem halben Jahr hab ich die Gepäckwanne abgebaut, da ich ein Solarpanel in der Wanne verbaut habe. Dort hat sich gezeigt, dass es dicht gehalten hat.

Am GFK-Dach können nun die Anbauteile angebracht werden und alle verwendeten Schrauben müssen abgedichtet werden. Beim Dachfenster muss auf eine sachgemäßem Sitz der Dichtung geachtet werden. Zu den Anbauteilen (Dachluke, Dachlukenverschluss, Aufstellvorrichtung und Dachverschluss gehören auch noch zwei ca. 5 cm lange Metallstreben die an den beiden später sichtbaren Ecken des GFK-Dachs kommen und Verwindungssteifigkeit generieren.

Die Scharniere wurden als Nächstes montiert, dazu muss das Gegenblech vorher so ausgerichtet sein, dass die drei Gewinde mit den Bohrungen in der Dachhaut fluchten. Das Gegenblech wird dann an die Karosserie genietet. Nachdem die Scharniere jeweils mit 3 Schrauben lose am Dach befestigt wurden, kann das Dach aufgelegt werden und die Scharniere am GFK-Dach festgeschraubt werden. Ich hab hierzu Stützen verwendet, die das Dach aufzustellen. Die am GFK-Dach montierte Aufstellvorrichtung kann hier schon grob ausgerichtet werden. Sofern beide Scharniere mit dem GFK-Dach und mit nicht zu langen Schrauben verbunden ist, kann die Aufstellvorrichtung fixiert werden. Zur groben Ausrichtung hab ich diese mir Spannzangen fixiert.

Der Haken, in dem der Schnapper des Dachverschlusses einrastet, kann jetzt auch grob fixiert werden(bspw. mit Spannzangen).

Dann sollte das Dach eingestellt werden. Dazu müssen die Langlöcher in den Scharnieren verwendet werden, um das Dach Richtung Fahrzeugfront oder zurück oder nach oben oder nach unten auszurichten. Die Dichtung am GFK-Dach sollte oben und an den Seiten in der dafür vorgesehenen Vertiefung an der Gepäckwanne aufliegen.

Der Haken für den Dachverschluss muss ggf. etwas umpositioniert werden. Ich habe die Bohrung des Schnappers nach unten versetzt, da das Dach sonst nicht richtig mit der Gepäckwanne abschloss. Dazu musste der Haken oben etwas gekürzt werden und die vorhandene Bohrung wurde zum Teil zugeschweißt und nach unten aufgefeilt.

Wenn das Dach eingestellt ist, kann der Aufstellmechanismus ebenso final befestigt werden, sodass im aufgestellten Zustand ein rechter Winkel zwischen Rahmenblech und Aufstellvorrichtung entsteht.

Bettkonstruktion.

Für die Bettkonstruktion muss im Gegensatz zu dem Dacheinbau mit großem Dachausschnitt das Klappbett dreigeteilt sein. Es besteht aus einem großen Teil 120×120 cm und 2 kleineren 120×38 cm.

Die gesamte Liegefläche ca. 1,20 x 2 m

Das große Teil wird mit dem Fahrzeug verbunden. Ich habe als Material 12 mm Multiplexplatten verwendet. Um die Krümmung der originalen Dachhaut auszugleichen, hab ich zwei Latten so winklig gesägt, dass sie, wenn sie auf der Dachhaut befestigt sind, eine ebene Fläche erzeugen. Die Latten hab ich entlang des Fahrzeugs mit Maschinenschrauben befestigt. Dazu müssen Einschlagmuttern in das Holz eingelassen werden und die entsprechenden Bohrungen in der Dachhaut gesetzt werden.

An den Seiten der großen Liegefläche habe ich Holzverkleidungen angebracht. Ebenso hab ich den Platz, der durch die Wölbung entsteht, für etwas Stauraum genutzt. Das so entstandene größere Auflageteil wird an die Längslatten geschraubt und liegt am höchsten Punkt der Dachwölbung auf, wobei hier das Armaflexband zum Schutz genutzt wurde. Der restliche Raum wurde ebenso mit 19 mm Armaflex AF ausgekleidet.

Die größere Platte mit Staufächern

Die kleineren beiden Auflageteile sind im Zustand des zusammengefalteten Dachs eingeklappt. Um die Stabilität der Platten zu erhöhen, habe ich U-Profile aus Aluminium an den Längsseiten der Platten befestigt. Die beiden Blatten hab ich mittels zweier normaler Scharniere und eines Klavierbands aneinander befestigt. So lassen sie sich zusammenklappen und es kommt zu keiner Spaltbildung bei ungleichmäßiger Belastung.

Die beiden Platten wurden dann mittels Scharniere an der Hauptplatte befestigt. Die dafür vorgehenden Scharniere sind nicht standardisiert, wodurch man sie Teuer kaufen kann oder einfach selbst baut. Dazu hab ich 2 mm Blech genommen und es nach der eigenen Zeichnung zurechtgeschnitten und umgebogen. Die Scharniere müssen auch mit Maschinenschrauben und Einschlagmuttern befestigt werden, da die Gefahr des Ausbruchs bei normalen Holzschrauben zu hoch ist.

Zusätzlich muss der Auflagepunkt für die in Fahrtrichtung vorderste Platte geschaffen werden. Dazu hab ich, wie im Bild zu sehen ist, ein Blech angefertigt, das circa 14 cm hoch und 16 cm breit ist.

Anschließende hab ich das Holz aller Teile gestrichen und final verfilzt.

Die Matratze habe ich beim Polsterer anfertigen lassen. Es sind zwei verschiedene Schaumstoffe, ein weicherer oben und ein härter unten, sodass man erhöhten Komfort bei nur 5 cm Stärke hat (eine stärkere Matratzenhöhe ist nicht möglich). Die Bezüge hab ich ebenso anfertigen lassen.

Zeltmontage

Der von mir verwendete Zeltstoff war nicht neu, aber noch in passablem Zustand. Ich hab den Zeltstoff reinigen lassen und anschließen imprägniert.

Die Montage des Zeltstoffs gestaltet sich als schwierig und Geduldsprobe. Zu aller erst habe ich die Alu-Leisten die den Zeltstoff an der Karosserie halten, an jener fixiert und Bohrungen gesetzt, sodass die Schiene dann mit den entsprechenden Blechschrauben fixiert werden können.

Je nach Modell, muss der Zeltstoff anders montiert werden

Dann habe ich den Zeltstoff an der Karosserie befestigt. Dazu wird der Soff unter die Alu-Leiste geklemmt. Dann wird im aufgeklapptem Zustand der Stoff am Holzrahmen des GFK Dachs befestigt. Dazu wird ein dickes Kunststoffband benötigt, was wiederum den Zeltstoff festklemmt. Je nach Alter des Daches kann der Rahmen anders aussehen. Die Befestigung des Kunstoffbands samt Zeltstoff am Rahmen habe ich durch Schrauben und durch T-förmige Tackernadeln hergestellt. Besonders am hinteren Ende des Daches muss aufgrund des geringen Bauraums ggf. mit einem kleinen Akkuschrauber gearbeitet werden.

Nun kann ggf. auch der Blechrahmen des Ausschnitts und das restliche Sichtbare Blechs der original Dachhaut verfilzt werden.

Kategorien: Umbau

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