Woche 10 – Bekannte Wege
Türkei (Erzurum) – Georgien (Batumi, Akhaltsikhe)
Der Weg zurück aus der östlichen Türkei zur georgischen Grenze war dieses Mal ein anderer. Ich fuhr von Van in die 5 h entfernte Stadt Erzurum. Dort gibt es eines der größten Skigebiete der Türkei: Palandöken. Der Weg dahin war etwas abenteuerlich, da er über eine Bergkette führt, ich leider wieder im dunkeln unterwegs war und es ordentlich schneite.
Das Skigebiet war recht gut ausgebaut, allerdings liefen aufgrund des nicht ausreichenden Schnees nur die Hälfte der Lifte. Trotzdem war es sehr schön und abwechslungsreich, dort Ski zufahren. Die Preise für den Skipass als auch für die Ausrüstungen entsprechen ungefähr 1/3 derer in Österreich.
Im Skigebiet Palandöken kann man auch ohne Erfahrung Eisklettern. Für umgerechnet nur 3 Euro kann dort eine künstlich erzeugte Eiswand erklommen werden. An Ausrüstung werden dafür neben dem Sicherungsgeschirr Eispicken und steife Stiefel mit den entsprechenden Steigeisen benötigt. Das Klettern war eigentlich ziemlich einfach, man muss nur der Ausrüstung vertrauen und mit ausreichend Kraft ins Eis schlagen. Die Konditionen und die Schwierigkeit der Route waren optimal.
In Erzurum hab ich aufgrund der kalten Temperaturen nicht nur im Bus geschlafen, sondern mir auch den Luxus einer Dusche in einer Ferienwohnung gegönnt. Jene war eher ein Zimmer in einer Studenten WG, was allemal langte. In der Universitätsstadt hab ich auch erneut einen PCR-Test gemacht, der für die Einreise nach Georgien notwendig ist.
Auf dem weiteren Weg nach Norden kam mir erneut die Frage des Teilehändlers aus Ankara in den Kopf, der mir den Anlasser verkaufte: „How do you handle the snow?“
Richtung Norden fahrend, schneite es nämlich enorm, sodass viele Autos mit Schneeketten fuhren. Das Ergebnis des PCR-Tests wollte ich in Hopa, eine Stadt am Schwarzen Meer, ausdrucken, was allerdings nicht gelang, da durch den Schneesturm die Stadt ohne Strom war. An der Grenze akzeptierten die Beamten das PDF und erneut war ich in Batumi, Georgien. Dort verweilte ich einen Tag.
Die darauffolgende Nacht verbrachte ich am Strand des Schwarzen Meeres, der auch ungewöhnlich schwarz war. Hier traf ich auf eine Britin, die von der schrecklichen Fahrt von der Hauptstadt Tbilisi zum Meer erzählte, da durch die riskante Fahrweise, die in Georgien gepflegt wird, neben der schlechten Straße auch noch Schnee und Eis dazukam. Das Ende vom Lied war, dass sie einen kleinen Unfall hatte und leicht traumatisiert berichtete.
Auf dem Weg Richtung Hauptstadt begab ich mich zu heißen, Quellen die mir von den Gastgebern des Weihnachtsessens empfohlen worden. Diese waren besonders, da man in jenen stehen konnte. Eigentlich wollte ich bei jenen Quellen übernachten. Allerdings waren diese, obwohl sie sehr abgelegen- und nur durch einen verschneiten Feldweg erreichbar waren, ziemlich stark frequentiert. Ein Georgier, der in Deutschland arbeitete und auch an die Quellen besuchte, empfahl mir nicht hierzubleiben. Es kamen nämlich trotzdem es fast Mitternacht war immer wieder Lada Nivas mit männlichen Insassen, die erst Wein und den Traubenschnaps Chacha tranken und dann baden gehen… Das bleibt auch so meinte der sehr freundliche Georgier in gutem Deutsch zu mir… Ja, wahrscheinlich nicht die unbedenklichste Stelle zu übernachten, in einem abgelegenen Wald mit betrunkenen Georgiern 😀
In der nahe gelegenen Stadt Akhaltsikhe übernachtete ich am Schloss, welches ich am nächsten Tag besuchte.
Anschließend fuhr ich in die wunderschöne Hauptstadt Tbilisi. Dort wollte ich mich mit Leuten aus der lokalen T3-Community treffen, um mein Vorhaben am Bus zu erläutern und über die entsprechenden Teile zu reden. Das Auto hat durch das Salz ziemlich gelitten und auch so war die Karosse nicht in einem super Zustand. Das solle bei der Rückkehr nach Tbilisi behoben werden.
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