Woche 12 – Namaskar Nepal

Veröffentlicht von busjesus am

Armenien – Nepal (Kathmandu, Sauraha)

Armenien habe ich mit einer guten Erinnerung verlassen. Der Flug nach Kathmandu war erst um 3 Uhr morgens und daher wollte ich mir keine Unterkunft für eine halbe Nacht suchen. Der Besitzer der Ferienwohnung, in der ich bis dato gewohnt habe, hat mich freundlicher Weise noch bis 23 Uhr bleiben lassen. So musste ich nicht in irgendwelchen Cafés in Jerevan warten, bis ich zum Flughafen konnte.

Der Flug nach Kathmandu war mit einem Zwischenstopp in Doha insgesamt 6 h lang und durch die Zeitdifferenz von 1 h 45 min kam es auch zu keinem Jetlag. In Katmandu organisierte ich mir das Visa, was man bei der Ankunft beantragen konnte, eine Simkarte und Bargeld.

Blick auf Kathmandu

Anfangs war ich von dem sehr angenehm warmen Klima und der tropischen Vegetation überrascht. Auf dem Weg zum Hostel wurde mir die Größe der 1,5 Mio Einwohnerstadt bewusst. Die Stadt ist so wie ich sie mir vorgestellt habe, voller Menschen, laut, staubig und chaotisch. Trotzdem habe ich am Tag der Ankunft mehrere gute Erfahrungen mit verschiedenen Leuten gemacht, wobei mir die Gastfreundschaft und Freundlichkeit jener überraschte.

Ich war in einer Unterkunft im zentralen Bezirk Thamel untergebracht. Dort sind primär Touristen unterwegs. Wahrschinlich wurde mir auch mit einem hohen Maße Freundlichkeit begegnet, da es aktuell keine typische Reisezeit ist und auch durch COVID wenig Touristen unterwergs sind. In meinem 4-tägigen Aufentalt hab ich sehr wenig weiße Touristen gesehen und ich hatte das Gefühl, selbst in der großen Stadt aufzufallen.

Die Stadt habe ich in dieser Zeit hauptsächlich zu Fuß erkundet. Samstags habe ich an einer freien Führung am Patan – Dubrar Square teilgenommen, wobei ich der Einzige war. Im dortigen Teil der des Kathmandu-Valleys liegt die Stadt Lalitpur. Das Zentrum bietet einige jahrhundert alte Tempel und Stupas (ehemals als Grabhügel bezeichnete Gebilde). Die religiösen Stätten sind durch Erdbeben gezeichnet und teilweise im Restaurationsprozess.

An einem der größten Hindu-Tempel – Pashupatinath – konnte ich mit respektvollen Abstand die dort praktizierte Leichenverbrennung sehen. Die am Fluss Bagmati durchgeführte Zeremonie ist sehr ehrfürchtig und interessant. Die in gelebe Tücher gehüllte Leiche wird dort auf einem Scheiterhufen verbrannt, wobei sie durch Stroh bedeckt ist.

Der Ort der rituellen Verbrennung

Des Weiteren besichtigte ich verschiedene andere UNESCO-Weltkulturerbestätten wie die Swayambhunath, der auch Affentempel genannt wird. Dieser Tempel thront über dem Zentrum der Stadt und ist eher eine Stupa die umgeben von Dschungel ist und es daher einige Rhesusaffen gibt.

Nach der Zeit in der Hauptstadt bin ich in die 90 km entfernte Stadt Bahratpur gefahren, um dort meinen Kompanion bei seiner Familie zu besuchen. Die Fahrt dorthin dauerte 6 h, da der Bus auf der einzigen Straße durch die schlechten Straßenverhältnisse und den Verkehr nur schleppend vorankam.

Die Stadt Bahratpur liegt im Chitwan Landkreis dessen touristisches Zentrum die Stadt Sauraha ist. Dort grenzt nämlich der Chitwan Nationalpark. Dort ist man auf ca 400 m über dem Meeresspiegel und es herrscht tropisches Klima.

Privat gehaltene Elefanten

Die Tage dort durfte ich mit anderen Nepalesen verbringen, die Freunde von meinem Reisebegleiter sind. Wir waren gemeinsam im dortigen Jungle, um die verschiedenen tropischen Tiere wie Nashörner, Elefanten, Krokodile, Pfaue und viele andere Vogelarten zu sehen.

Eine Nacht verbrachten wir in einem Turm, der im Jungle gebaut wurde. Dort konnten wir unter der Aufsicht eines Guides abends ein Feuer machen, um zu grillen und schließlich übernachten. Ziemlich interessant in einer recht gefährlichen Gegend aufzuwachen, wo Tiger, Lippenbären, Leoparden und Rhino’s unmittelbar um einem sein können. Morgen sahen wir auch neben einer Herde Rehe ein Rhinozeros.

Da die Nepalesen dort in der Region groß geworden sind, war es für sie nichts Besonderes. Trotz der Sprachbarriere war es angenehm, die Zeit so zu verbringen. Ein Rhino in den Straßen ist dort auch was fast Normales.

Die Welt scheint hier nicht nur vom Klima eine andere zu sein, neben den anderen Mahlzeiten, die man einnimmt (es sind nur 2 täglich, morgens und abends) ist der Lebensstil ein viel entspannterer. Viele gehen einfachen Tätigkeiten nach oder sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Die Region lebt dort allerdings auch viel vom Tourismus. Die Mentalität der Menschen ist auch viel entspannter Pünktlichkeit wird hier nicht so beachtet und es scheint ziemlich willkürlich, wie man handelt bzw. was man macht. Natürlich ist das Land oder die Region nicht so entwickelt und das Leben dort scheint einfach.

Durch die kurze Zeit bei der Familie und mit den Freunden meines Kumpels konnte ich kurz etwas tiefer in die andere Kultur eintauchen, sei es durch die gemeinsamen Mahlzeiten, die man traditionell mit der rechten Hand verspeist oder durch das Aufschnappen und Anwenden von Phrasen und Wörtern.

Ich bin froh, hier angekommen zu sein, auch wenn es wirklich schön gewesen wäre, mit dem T3 die Gegend zu erkunden. Dann wäre eventuell auch eine Safari zu viert im Bus möglich gewesen. 😀

Nächste Woche geht es wieder nach Kathmandu, wo wir uns auf die Wanderung zum Everest Base Camp vorbereiten. Die Wanderung wird 2 Wochen dauern, bis wir das ca 5.500 m hohe Ziel erreicht haben. Ich bin gespannt wie das wohl wird…

Kategorien: Blog

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Avatar-Platzhalter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner