Woche 2 – Sea to Sky

Veröffentlicht von busjesus am

Länder: Kroatien – Montenegro – Albanien

Der Donnerstag begann mit dem Verlassen des Stellplatzes und dem Ziel die Altstadt Dubrovnik zu erreichen. Der Fakt, dass dort Game of Thrones gedreht wurde, ist omnipräsent. Aufgrund der Nebensaison waren wenig Touristen unterwegs und wir konnten bei gutem Wetter Gedränge durch die Gassen schlenderten. Ziel war es dann, dass wir an einem abgelegenen Strand in Montenegro übernachten. Die circa 270 km weite Fahrt dorthin war unglaublich schön.

Ich musste leider schmerzhaft feststellen, dass man in Montenegro zwar den Euro benutzt, das Land allerdings nicht zur Europäischen Union gehört. So durfte ich für die mobile Datennutzung 60 Euro bezahlen. Das Land erschien auch sichtlich ärmer als das touristische Kroatien. Auf dem Weg zum Strand begegneten uns auch mehrere Straßenhunde, die uns allerdings nicht aggressiv entgegentraten. Im Dunkeln kamen wir am Strand an. Wir fühlten uns bis zu dem Moment sicher, als ein Auto gegen 21 Uhr vor uns hielt und ein Mann ausstieg. Er ging zum Bus und  guckte herum aber fuhr dann wieder los. Wir haben die Kennzeichen vorher entfernt, dass sie nicht reflektieren, wenn ein Auto den Weg benutzt.

Am nächsten Morgen wollte ich doch mal die Offroadfähigkeit des T3s auf die Probe stellen. Dazu wollte ich am Strand etwas lang fahren, was hier sehr gut ging… Theoretisch. Nach wenigen Metern gruben sich wie zu erwarten die Hinterräder ein. So benutzten wir zum ersten Mal die mitgeführten Sandbleche. Diese halfen sehr gut, allerdings nur bis sich das Auto nach einem Meter erneut fest grub… Den Prozess mit den Sandblechen hab ich 6 Mal wiederholt, bis der Bus endlich wieder auf festem Terrain war. Dabei half uns netterweise ein ortsansässiges Paar den Bus wieder etwas voran zu schieben. Die Last auf der Hinterachse ist wohl einfach zu groß und es ist und bleibt eben auch kein syncro, also Allradbus, sondern eben nur ein syncNo.

Der Strand in Montenegro, unser Zuhause für eine Nacht

Allgemein hab ich gelernt, dass man im Sand natürlich am besten Luft ablässt und versucht nicht stehen zu bleiben. Mal sehen, ob es beim nächsten Mal besser klappt.

Wir fuhren dann in die Hauptstadt Podgorica. Der Weg war anfangs recht anstrengend, da wir von der Küste direkt auf das 900 m hohe Gebirge fuhren, um dann wieder in das Tal zu gelangen, wo die Hauptstadt lag.

In Podgorica angekommen machten wir uns auf die Suche nach dem notwendigen D-Schild, also dem Sticker, der aufs Autoheck kommt. Dieser Sticker ist im nichteuropäischen Ausland Pflicht. Allerdings konnten wir weder in Baumärkten noch Tankstellen oder Autozubehörshops diesen deutschen Sticker finden. Ein netter Ladenbesitzer für Anlasser und Lichtmaschinen hat mich angesprochen, woher wir kommen und was das für ein besonderer T3 ist. Er hat uns dann zu einem Freund geschickt, der eine Firma besitzt, die professionell Autos foliert und der ebenso einen T3 hat (Blue Star Hannover Edition im Original Zustand. Tip top)

Der besagte Freund hat uns dann den Sticker für umsonst angefertigt. Wir haben noch etwas über T3s und deutsches Bier geredet und sind dann zu dem Parkplatz gefahren, auf dem wir dich Nacht verbracht haben. Dieser lag sehr zentral und war sogar bewacht. Abends waren wir bei angenehmen 15 Grad auf dem Weihnachtsmarkt in Podgorica. Komisch bei den Temperaturen und der kulturell anderen Welt last Christmas zu hören und Glühwein zu trinken…

Ziel für Samstag war die Hauptstadt Albanien: Tirana. Die circa 250 km entfernte Großstadt war einfach zu erreichen, Da die Straße sehr gut ausgebaut und flach war, zudem gab es keine richtigen Dörfer sondern immer ein Grundrauschen von Häusern, wodurch man maximal 60 km/h fahren durfte. In Albanien gibt es im Vergleich zu Montenegro viel mehr Autos auf den Straßen und vor allem eine Marke Mercedes… Fast jeder zweite Wagen ist ein Sternenkreuzer aus den 90er oder 00er-Jahren. Die Autos sind sehr robust und viele Albaner importieren sie günstig aus Deutschland oder Italien zudem ist das auch ein gewisses Statussymbol.

Nun haben wir das eher westlichere Europa verlassen und stellen fest, dass das muslimisch geprägte Land doch sehr anders ist als die vorherigen Staaten. Alles ist chaotischer, lauter und auch etwas dreckiger. Tirana selbst ist aber eine schöne Stadt, in der wir insgesamt 4 Tage blieben, um Reisedokumente und Visa zu bekommen, zu kopieren, zu waschen und auch um zu entschleunigen.

In Tirana wirkt es so, als ob es Covid-19 nicht gebe, in den Geschäften muss keine Maske getragen werden, alles ist voll und dicht gedrängt. Trotzdem durften wir am Samstagabend feststellen, dass ab 23:00 Uhr alle Bars und Restaurants schließen. Wir haben in einer Bar zufällig unterschiedliche Reisende aus den USA, England und Montenegro kennengelernt mit denen wir den Abend verbracht haben.

Zufälligerweise ist einer dieser Bekanntschaften auch mit dem Camper unterwegs und hat eine Gruppe von Freunden, die aktuell in Albanien klettern. Alles Camperbesitzer, deren Route ebenso Griechenland, Türkei und der Iran ist. Daher werden wir uns wahrscheinlich in naher Zukunft in Griechenland treffen.

Des Weiteren haben wir Tirana erkundet und eigenständig Dinge unternommen. Auf die Empfehlung unsere Vermieterin besuchten wir ein lokales, traditionelles albanisches Restaurant. Dort probierten wir den typischen Traubenschnaps „Raki“ und Gerichte, die aus Lammgedärmen oder Lamminnereien gemacht wurden. Der Geschmack war anders als erwartet und wieder der Vermutung sehr gut. Dort lernten wir zufällig weitere Reisende aus Neuseeland und den USA kennen. Bei Raki und Gesprächen über die Varietät von Neuseeland und Covid endete der letzte Abend in Tirana.

Wir machten uns am nächsten Morgen auf nach Berat. Eine kleine Stadt südlich von Tirana. Das dortige Schloss und eine bestimmte Straße gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Auto sprang trotz dreitägiger Pause wunderbar an und nachdem wir den Dachgepäckträger wieder angebracht haben, da das Vehikel sonst zu hoch gewesen wäre, fuhren wir durch die wuselige Stadt.

Das Hotel Colombo
Sonnenuntergang
Sehr zutrauliche Straßenhunde
Unser Stellplatz in der Burg
Blick auf die Stadt Berat

Der Weg war sehr vielfältig, da wir durch bergige und flache Teile des Landes fuhren. Wir erkundeten Berat und das dazugehörige Schloss, die Altstadt und das pompöse Hotel Colombo (das nach an vergangene goldene Zeiten erinnert). Nach der Erkundung entschlossen wir uns die Nacht nicht auf dem für albanische Verhältnisse zu teuren Campingplatz zu stehen sondern, die Nacht im inneren des Burgwalls zu verbringen. Mit albanische Verhältnisse meine ich, dass es nicht in Relation steht, wenn eine Ferienwohnung 12 Euro, also rund 1500 Lek pro Nacht, kostet und ein Stellplatz 15 Euro.

Nun reisen wir weiter Richtung Süden nach Griechenland 😊

Wrap up Woche 2
Kategorien: Blog

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