Woche 16 – Time to say Goodbye
Nepal (Bharatpur – Dulikhel – Kathmandu)
Die vorerst letzte Woche meiner dokumentierten Reise begann in Bharatpur. Am Donnerstagmorgen fuhren wir zu dritt zum Fuße des Hindutempels Maula Kalika, der über Bharatpur thront. Die halbstündige Wanderung zur Spitze des Berges war sehr angenehm, da wir bereits vor Sonnenaufgang durch den dichten, wohl temperierten Urwald zum Tempel liefen.
Der Tempel bietet die Möglichkeit, dass man dort für eine Nacht gratis schlafen und essen kann. Der Freund meines Kompagnons erklärte mir, was es mit den roten Markierungen auf sich hat, die der Geistliche den Menschen im Tempel verpasst. Die rote Markierung symbolisiert eine Segnung und soll den Tag über Glück bringen. Gegen eine kleine Spende erhielten wir ebenso diese traditionelle Markierung.
Auf dem Weg zum Tempel befinden sich kleine Läden oder Tische, die Snacks und Getränke anboten. Oft wird hier short-pot angeboten. Das ist eine einfache Mischung aus ungekochten Instantnudeln, die mit der Gewürzmischung, Tomaten und Zwiebeln verrührt werden. Der Snack kostet keinen Euro und ist schnell gemacht.
Ebenso werden auf dem Weg Obst und Gemüsesnacks angeboten. Bspw. Papayawürfel, Rohrzuckersaft oder Salatgurken mit scharfer und salziger Soße.
Die weiteren Tage haben wir Freunde und Familie getroffen. Gerade in abgelegenen, dörflichen Regionen Chitwans fiel ich als Weißer ziemlich auf. Kinder waren oftmals sehr offen und versuchten in Englisch mit mir zu kommunizieren, das war befremdlich, aber keineswegs unangenehm.
Mit zwei weiteren Freunden fuhren wir am Dienstag nach Kathmandu, da mein Kompanion wieder zurück nach Deutschland fliegt. Seine Familie verabschiedete uns herzlich und schenkte mir eine typische nepalesische Kappe. Bei der Verabschiedung wurde uns von Freunden und der Familie Schals umgehängt. Dieser Schal – Khata ist ein Zeichen für Glück, Wohlwollen und Mitgefühl.
In der Hauptstadt trafen wir weitere Freunde und organisierten wir noch einiges wie Geschenke und den obligatorischen PCR-Test. Da mein Reisebegleiter auf dem Weg in seine Studienstadt über meine Heimat kommt und meine Familie besucht, hat er nicht Benötigtes meinerseits mitgenommen.
Am letzten Abend fuhren wir gemeinsam mit 4 Freunden nach Dulikhel, wo wir gemeinsam den Abschied meines Freundes feierten.
Der Abschied, bevor er zum Flughafen fuhr, verlief kurz und emotional.
Viele Begegnungen mit verschieden Einheimischen verliefen sehr herzlich und angenehm. Einige kannten uns sogar, da auf eine der größten nepalesischen Facebookseiten im Dezember, von unserem Vorhaben per Landweg zu kommen berichtet wurde. Außerdem wurde jenes Vorhaben in einem nepalesischen Musikpodcast aufgegriffen.
Es war bis hierhin eine schöne und bemerkenswert stressfreie Zeit mit diesem Menschen. Wenn man bedenkt, dass wir uns vorher nicht kannten und trotzdem dann über 5 Monate zusammen gereist und die meiste Zeit in einem 8 m² großen Auto verbracht haben.
Es war unglaublich gut, dass er durch mich für mehrere Wochen bei meiner Familie war – und somit wie ich durch ihn tiefer in die Kultur des jeweils anderen eintauchen konnten. Dafür bin ich sehr dankbar.
Das ist somit das Ende der Hinreise. Ich werde weiterhin in Nepal bleiben und in einer technischen Einrichtung Freiwilligenarbeit leisten. Den Blog setze ich auf der Rückreise mit dem Auto fort.
Anschließend werde ich das Land weiter bereisen und erneut auf eine längere Wanderung gehen. Schließlich will ich dann nach Indien und von dort zurück zu meinem Auto nach Armenien.
Wenn es so weit kommen mag, wollte ich doch noch in den schönen Iran, der uns bei der Hinreise verwehrt geblieben ist. Sofern es dann möglich ist, will ich weiter nach Kasachstan und von dort dann wieder gen Heimat.
Ob das alles so klappt, trotz Ukraine-Krieg und COVID wird sich zeigen.
Danke für das Lesen meines Blogs und das positive Feedback.
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