Woche 5 – Mit Ach und Krach zum Ziel

Veröffentlicht von busjesus am

Türkei: Istanbul-Ankara-Cappadocia

Die fünfte Woche startete mit einem erneuten Besuch bei dem Ersatzteilhändler. Nachdem alle benötigten Teile besorgt waren, hab ich an unserem Stellplatz die Dichtung der Antriebswelle gewechselt. Das ging dank der Erhöhung des Bordsteins recht gut. Nun leckt das Getriebe nicht mehr.

Des Weiteren haben wir viel Zeit damit verbracht, weitere Lösungen für die Reise nach Indien zu finden. Dabei wurde klar, dass es nicht möglich ist, von Karachi in Pakistan nach Mumbai zu verschiffen.

Wir trafen uns am Abend mit Leuten, die wir in Thessaloniki kennengelernt haben, im asiatischen Teil im studentischen Bezirk Kadiköy. Auf dem Weg dorthin passierten wir das Stadium des großen Fußballclubs Fenerbahçe dort spielte zu der Zeit Eintracht Frankfurt gegen die istanbuler Mannschaft. Es war sehr imposant, so ein riesen Stadion mitten in der Stadt neben hippen Restaurants und Bars zu sehen und das Spiel zu hören.

Auch diese Woche partizipierten wir einer freien Führung, diesmal im neu-europäischen und asiatischen Teil der Stadt. Wir planten am Montag in Ankara zu sein, um dort in der iranischen Botschaft in Präsenz unser Visa zu bekommen. Daher haben wir den Freitag auch damit verbracht, die jeweiligen Dokumente vorzubereiten und auszudrucken. Wir trafen uns erneut mit den Leuten aus Thessaloniki im Hostel.

Wir lernten hier weitere Reisende, primär junge Menschen aus verschiedenen Ländern kennen, die gerade die High-School beendet hatten und primär Europa bereisten. Es war angenehm die typische Hostel-Atmosphäre wieder zu erleben. Einer der Bekanntschaften war dieses Jahr bereits mehrfach in Pakistan und versicherte uns, dass es nicht so unsicher sei wie in den Medien berichtet zudem gab er uns Hoffnung, dass die einzige Grenze zwischen Indien und Pakistan, die Wagah-Border, doch offen sein könnte…

Auf dem Weg in die circa 6 h entfernte Hauptstadt Ankara rappelte es plötzlich auf einer Autobahnabfahrt von oben. Das Solarpanel in der Gepäckwanne hatte sich durch den starken Wind etwas gelöst und ein Scharnier ist weggebrochen. Zum Glück ist aber weiter nichts passiert und das Problem lässt sich leicht beheben. In Ankara konnten wir durch einen zuvorkommenden Parkplatzwächter fast direkt vor der iranischen Botschaft stehen. Ankara ist mit circa 4,5 Mio. Einwohnern deutlich kleiner als Istanbul. Die Stadt wurde in den 1920 er Jahren zur Hauptstadt. Sie wirkt weniger religiös und viel aufgeräumter.

In der iranischen Botschaft konnten wir wirklich das Touristenvisa bekommen, obwohl wir uns durch fehlendes Feedback für das Transitvisa beworben haben. Dinge laufen hier halt etwas anders als in Deutschland. Auf der offiziellen Website steht, dass es aktuell nicht möglich ist, solch ein Visa zu beantragen. Der Beamte war ziemlich interessiert in unserer Reise und hat uns nach dem aushändigen der Visa nach unserem YouTube Channel oder Blog gefragt. 😀

Von Euphorie getrieben sind wir Schnur Straks zur indischen Botschaft um dort anzufragen, ob wir ein Touristenvisa für Indien bekommen können. Wir wurden abgewiesen, da die Abteilung bereits geschlossen war. Am nächsten Tag konnten wir gut vorbereitet unser Anliegen schildern. Der Beamte verdeutlichte schnell, dass es nicht möglich sei, über den Landweg einzureisen und offerierte auch keine weiteren Lösungsvorschläge. Er verweist nur auf die Botschaft in Islamabad, die wir schon vielfach vergebens versucht haben zu erreichen. Das taten wir auch weiterhin. So ist diese Möglichkeit wahrscheinlich auch ad acta gelegt. Es ist nur möglich, das Auto nach Mumbai oder Kalkutta zu verschiffen und wir müssen leider über den Luftweg nach Indien einreisen. So ist die reine Landroute leider nicht möglich.

Wir nutzten die Zeit in Ankara auch um den für die Maut benötigen HGS Sticker zu besorgen, das war wiederum schwieriger als gedacht, da Banken diesen Sticker nur ausgeben, wenn man türkischer Bürger ist und uns die Kommunikation in den Postämtern extrem schwer fiel. Bei den Versuchen, diesen Sticker, der vorher aufgeladen wird und automatisch gescannt wird, zu besorgen haben uns Menschen versucht zu helfen zu kommunizieren, übersetzen und zu telefonieren, da wir die entsprechende Straßenverkehrshotline anrufen sollten. Trotz der wenig englisch sprechenden Menschen kamen wir zu unserem Ziel und die Odyssee endete erfolgreich.

Auch in Ankara besuchten wir Museen und haben wieder das Glück gehabt eine quasi private Stadtrundführung zu bekommen. Der Guide war sehr offen und hat uns zu dem sehenswerten Mausolem des Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk gebracht. Insgesamt haben wir 5 h zu dritt verbracht und anschließen Iksender gegessen, das ist Lammfleisch mit Joghurt, Brot und Auberginen. Nach der Tour wollten wir in das touristische Cappadocia fahren. Dies Region ist sehr bekannt durch seine alten Häuser, die in den Stein gearbeitet sind und durch die max. 175 Heißluftballons die hier jeden Tag simultan abheben.

Das Auto lief bis hier hin ja wirklich tadellos, von der kleinen Spinnerei mit der Gasannahme und der etwas undichten Antriebswelle abgesehen. Doch buchstäblich 30 m vor dem Ziel, einem Campingplatz in Göreme konnte ich nicht mehr kuppeln und somit schalten. Mit Ach und Krach konnte noch der erste Gang eingelegt werden und wir konnten in der Dunkelheit zum Stellplatz fahren. Nach einer kurzen Inspektion bei knackigen 2 °C wurde klar, dass ich das Problem nicht mal eben so einfach behoben konnte. Etwas im Getriebe war defekt.

`Der Blick auf Göreme

So endet die fünfte Woche unserer Reise, bei der wir ungefähr 3.500 km zurückgelegt haben und 10 Länder durchquerten. Die Reparatur der Kupplung lässt uns dann wahrscheinlich noch etwas länger hier verweilen. Das Ziel meinerseits war es eigentlich Weihnachten in Armenien zu sein, sodass wir dann zwischen den Jahren in den Iran einreisen können, um die 30 Tage des Touristen Visa auch zu nutzen.

Kategorien: Blog

2 Kommentare

Simone Wilhelm · Dezember 19, 2021 um 8:05 pm

Hallo, ich freue mich von dir/euch zu hören, immer wieder spannend, bin sehr interessiert, wie es weiter geht.
Passt auf euch auf, ganz lieben Drücki, deine Tante

Colle · Dezember 23, 2021 um 1:49 pm

Lieber Herm und Adi,

Das ist ja wie in einem Krimi zu lesen. Wir sind jede Woche ganz gespannt von dir zu hören. Noch einmal schlafen, dann ist Weihnachten. Wir wünschen dir ein tolles Weihnachtsfest mit vielen neuen und bemerkenswerten Eindrücken.

Habt eine schöne Reise.
Bulli, Herm und Buddy voran!
Allseits gute Fahrt und eine zauberhafte Reise.

Lieblings-Colle! 🤣😅

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